fredag, april 13

Das Alvastra Kloster

Das Alvastra Kloster am östlichen Vättern wurde im selben Jahr gebaut wie das Nydala Kloster, so dass man heute nicht mehr sagen kann welches das zweite und welches das dritte Kloster Schwedens nach Vreta war. Beide Klöster wurden von den französischen Zisterziensern gegründet, wobei das Alvastra Kloster möglicherweise auf Initiative von Ulvhild Håkansdotter, der Ehefrau des Königs Sverker den äldre (Sverker dem Älteren), entstand, die den Mönchen auch ihr Grundstück dafür zur Verfügung stellte.

Das Alvastra Kloster, von dem heute nur noch Ruinen zu sehen sind, wurde 1143 gegründet und war bis etwa 1530 aktiv, als Gustav Vasa im Rahmen der Reformation sämtliche katholischen Klöster schloss. Das Kloster hatte im Mittelalter eine tragende Rolle, zumal von hier aus auch die Klöster Varnhem, Julita und Gudsberga gegründet wurden und der Abt des Klosters Alvastra zeitweise auch die Klöster Vreta, Askeby und Riseberga betreute.

Auch wenn man nicht weiß wie Ulvhild Håkansdotter oder auch Sverker den äldre auf die Idee kamen die Zisterzienser nach Schweden zu holen, so ist anzunehmen, dass der Erzbischof Erkil im Lidköping Stift die Idee beim Königspaar vortrug, zumal beide den Katholizismus in Schweden verbreiten wollten. In jedem Fall musste Erkil jeder Klostergründung in seinem Stift zustimmen.

Sämtliche Mönche und Laienbrüder, die bei der Gründung im Alvastra Kloster einzogen, kamen direkt aus dem französischen Stammkloster Clairvaux, wobei sowohl das Kloster als auch die Klosterkirche von Grund auf auch die Abteilungen der beiden Gruppen (Mönche und Laienbrüder) trennte und das Ziel hatte sich durch eigene Arbeit zu ernähren.

Im Gegensatz zu den anderen Zisterzienserklöstern, die in Schweden gegründet wurden, war Alvastra in der Nähe von Ansiedlungen erbaut und befand sich an einer Stelle, die nachweislich seit der Steinzeit bewohnt war. Da das Kloster von den Mönchen und den Laienbrüder gezeichnet und erbaut wurde, diente die französische Bauweise später auch anderen Bauten der Umgebung als Muster, so auch für den Bau der Heda Kyrka, die in der Nähe des Klosters erbaut wurde.

Das Alvastra Kloster gilt als die Grabkirche des Sverkerska ätten, wobei Sverker den äldre bereits dort begraben wurde bevor die Kirche vollständig fertig war, denn Sverker wurde 1156 ermordet und die Klosterkirche wurde erst 1185 eingeweiht. Außer den Königen des Sverker Geschlechts liegt auch Schwedens erster Erzbischof Stefan in Alvastra begraben, der im selben Jahr starb als die Kirche eingeweiht wurde.

Das Alvastra Kloster bekam dann im 14. Jahrhundert erneut eine bedeutende Rolle für die katholische Kirche in Schweden, da sich Ulf Gudmarsson, der Ehemann der Heiligen Birgitta dort zurückzog und dort starb. Die Heilige Birgitta ließ sich dann in nächster Nähe des Klosters nieder, wobei der damalige Subprior Peter Olofsson des Alvastra Klosters sämtliche ihrer Offenbarungen in Latein niederschrieb. Der gleiche Mönch schrieb dann auch, nach ihrem Diktat, die Regeln des Birgittinordens, die Regula Sancti Salvatori. Und nach dem Tod der Heiligen Birgitta schrieb Peter Olofsson dann auch noch ihre Lebensgeschichte und war maßgeblich dafür verantwortlich, dass Birgitta heilig erklärt wurde.

Als dann ab 1520 die Reformation in Schweden fortschritt, insbesondere aber nach dem Reichstag von Västerås (Västerås recess) im Jahre 1527, waren die Tage des Klosters jedoch gezählt und schon wenige Jahre später hatte der letzte Mönch Alvastra verlassen, auch wenn dies von Gustav Vasa nicht ausdrücklich gefordert worden war.

Ab 1544 wurde dann auch das Alvastra Kloster, wie die meisten anderen katholischen Klöster des Landes, als Steinbruch verwendet. Die Steine der Klosters und der Klosterkirche findet man daher vor allem im Vasaschloss, dem Vadstena Schloss und dem Schloss Visingsborg, das Per Brahe der Ältere auf Visingsö erbaute. Dass heute noch eine Ruine des Alvastra Klosters zu sehen ist, verdankt man der Tatsache, dass dem Ort Hjo im Jahre 1797 untersagt wurde weitere Steine von den Klostergebäuden für den Bau ihrer Kirche anzuwenden.

Noch bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden jedoch weiterhin Steine der Kirche und des Klosteranlage für kleinere Bauten benutzt und erst die Ausgrabungen in den Jahren 1921 und 1955 setzten weiteren Zerstörungen ein Ende.

Copyright: Herbert Kårlin

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