fredag, mars 16

Karl Sverkersson, der König der Svearna und der Götarna

Karl Sverkersson (1130 - 1167) regierte zu jener Zeit, als sich das Erikska Ätten (Geschlecht Eriks) des Götalands und das Sverkerska Ätten (Geschlecht Sverker) des Svealands mehrmals abwechselte, da die beiden Geschlechter, die dem Stenkilska Ätten folgten, sich wechselweise die Macht über das damalige Schweden abjagten. Es ist daher nicht erstaunlich, dass Karl Sverkersson nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters, Sverker den äldre (Sverker der Ältere), an die Macht kam und dann seinerseits ebenfalls ermordet wurde.

Auch wenn Karl Sverkersson der erste offizielle schwedische König mit dem Namen Karl war, was zu Karl I. führen sollte, wird er nach der Historia de omnibus Gothorum Sveonomque regibus von Johannes Magnus, allgemein als Karl VII. gerechnet. Bei seiner Aufzählung der schwedischen Könige hatte Johannes Magnus eigenwillig sechs weitere, frühere Könige mit dem Namen Karl erfunden um der schwedischen Königsgeschichte mehr Bedeutung zu geben.

Karl Sverkersson ist als Sohn von Sverker den äldre und dessen Frau Ulvhild Håkansdotter auf Visingsö geboren, dem damaligen königlichen Zentrum des Sveareiches. Er wurde spätestens im Jahre 1158 König von Östergötland (Sveareich) und 1161 der König über das gesamte damalige schwedische Reich. Im Jahre 1163 heiratete er Kristina Stigsdotter Hvide, die Tochter eines mächtigen Adeligen aus Skåne, Stig Hvitaled. Aus dieser Ehe gingen zwei Kinder hervor, nämlich Sverker den yngre (Sverker der Jüngere), einem späteren König Schwedens, und Kristina, die Nonne in einem Kloster wurde.

Karl Sverkersson rief sich nach dem gewaltsamen Tod seines Vaters, der zwischen 1155 und 1156 ermordet wurde, vermutlich unmittelbar als König aus, auch wenn die Beweise fehlen und er erstmals im Jahre 1158 als König von Östergötland erwähnt wird. Als er dann 1161 bei der Schlacht bei Örebro das dänische Heer von Magnus Henriksson besiegte und diesen während der Schlacht getötet hatte (dies ist geschichtlich etwas unklar), bezeichnete er sich als König der Svearna und der Götarna, also als Herrscher über das damalige schwedische Reich.

Kurz nachdem Karl Sverkersson die Macht über das damalige Schweden an sich gerissen hatte, setzte er 1164, in Übereinstimmung mit dem Papst, den schwedischen Bischöfen und dem Reichsrat Ulf jarl, in Schweden den ersten Erzbischof ein. Stefan von Alvastra, ursprünglich ein Mönch im Alvastra Kloster in Östergötland, wurde damit das Oberhaupt der katholischen Kirche mit seinem Hauptsitz in Gamla Uppsala. Die Ernennung von Stefan zum Erzbischof war die wichtigste „religiöse“ Entscheidung dieser Zeit, die dazu führte, dass sich sämtliche Bischöfe und Priester Schwedens von der dänischen kirchlichen Vorherrschaft in Lund lösen konnten. Karl Sverkersson galt seit Beginn seiner Macht als Gönner der Klöster Alvastra, Vreta und Nydala, was darauf hinweist, dass die Wahl eines Mönches des Alvastra Klosters zum Erzbischof kein Zufall war, sondern vielmehr ein politischer Schachzug des Königs.

Inwieweit Karl Sverkersson im Jahre 1164 in einen schwedischen Feldzug nach Russland beteiligt war, ist ungewiss, da nur russische Chroniken von diesem Ereignis sprechen und Russland auch damalige Herrscher im Raum des heutigen Finnland als Svear betrachtete.

Sicher ist jedoch, dass Karl Sverkersson 1167 von Knut Eriksson, dem Sohn Erich des Heiligen (Erik den heliges) auf Visingsö überfallen und getötet wurde und Knut damit die Königsmacht an sich riss. Nach alten Aufzeichnungen wurde Karl Sverkersson anschliessend im Alvastra Kloster begraben.

Aus der Regierungszeit von Karl Sverkersson stammt auch die älteste schwedische Urkunde, die vom Erzbischof Stefan verfasst und dann mit dem Sigel des Königs versehen wurde. Auch dieses Sigel ist das erste, das je in Schweden nachgewiesen werden konnte und zeigt den König auf seinem Thorn sitzend.


Copyright: Herbert Kårlin

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