tisdag, januari 24

Schwedische Herrscher erobern Finnland

Wann im schwedischen Reich ursprünglich die Idee aufkam seine Fühler nach Finnland auszustrecken, ist unbekannt, auch wenn sicher ist, dass die ersten bedeutenden Kriegszüge nach Finnland bereits Ende des 12. Jahrhunderts einsetzten und hierbei sowohl die Christianisierung, als auch wirtschaftliche und politische Gründe eine Rolle spielten, da Finnland sehr früh als Bollwerk gegen die östlichen Reiche gesehen wurde und es nur eine Frage der Zeit schien, dass Finnland von Russland besetzt wird und damit zu einer großen Gefahr für Schweden wird. Die schwedischen Könige wollten diesem Ereignis in jedem Fall vorauskommen.

Der erste Eroberungszug wird, zumindest nach den isländischen Sagen, Erik den helige (Erich dem Heiligen) zugesprochen, der im Jahr 1156, gemeinsam mit einem Bischof Henrik, den ersten Kreuzzug nach Finnland unternommen haben soll um die finnischen Völker (Finnen, Tavastianer, Karelier und Samen) zum wahren Glauben zu führen. Ob dieser erste Kreuzzug tatsächlich statt fand ist geschichtlich nicht bewiesen und viele moderne Geschichtswissenschaftler zweifeln daran, da Erich der Heilige als der König des westgötischen Reichs betrachtet wird und auch starke Zweifel an den Leistungen und der Beteiligung des Bischof Henrik bestehen. Auf jeden Fall soll Erik die zahlreichen Schlachten gewonnen haben und Henrik ermordet worden sein, was den sehr gläubigen König zu einem Heiligen machte und Henrik zum Schutzheiligen Finnlands.

Aber auch wenn man nicht sicher ist, dass dieser erste Kreuzzug wirklich stattfand, so ist sicher, dass um diese Zeit mehrere christlich motivierten Feldzüge, nicht nur Kreuzzüge, verschiedener Herrscher nach Finnland durchgeführt wurden und diese Eroberungszüge mit der Bekehrung der finnischen Völker und der Einverleibung des Landes in das schwedische Reich endete.

Dies bestätigen auch mehrere schriftlichen Quellen, denn Papst Alexander III. beklagte sich 1171 oder 1172 bei den schwedischen Bischöfen und Guttorm jarl darüber, dass sich die finnischen Stämme unter Waffengewalt immer zum wahren Glauben bekennen, aber sofort ins Heidentum zurückfallen, sobald die Soldaten abgezogen sind. Der Papst rät daher dazu das Land endgültig zu erobern. Und knapp 50 Jahre später bedankt sich Papst Innocentius III schriftlich dafür, dass Finnland nun endgültig dem heidnischen Glauben entrissen wurde.

Bereits Ende des 13. Jahrhunderts wurde dann in Åbo (finnisch: Turku) eine Domkirche errichtet und die Küste Finnlands wurde von schwedischen Fischern und Bauern besiedelt, die dort auch die schwedische Sprache verbreiteten. Warum sich die finnischen Stämme sehr schnell der schwedischen Krone unterstellten ist wenig überliefert, aber da das Tavastland häufig von russischen Truppen überfallen wurden, ist anzunehmen, dass sie sich zum einen von der starken schwedischen Struktur beschützt fühlten, zum anderen nahmen auch Kirche und Königreich sofort eine dominante Stellung ein, die kaum Widerstand duldeten.

Allerdings kam es im Tavastland gegen 1230 erneut zu Aufständen gegen Schweden, was zum sogenannten zweiten Kreuzzug nach Finnland und einer gewaltsamen Unterwerfung des Landes durch Birger Jarl (Birger Magnusson) führte. Auch in diesen beiden Fällen kam der indirekte Auftrag der zwangsweisen Christianisierung vom Papst in Rom.


Als 1239 Finnland endgültig zum christlichen Glauben gezwungen war, wollten Erik Eriksson und Birger jarl anschliessend auch die Republik Novgorod zum Christentum zwingen, was jedoch bei der Schlacht an der Neva zu einem bedeutenden schwedischen Verlust führte.

Copyright: Herbert Kårlin

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